HEIMATVEREIN SELM e. V. - 2016
HEIMATVEREIN SELM e. V. - 2016
HEIMATVEREIN SELM e. V. - 2016

2016

90 Jahre Heimatverein/Neuauflage "Selm im Wandel der Zeit"

Nachtrag zum 90jährigen Bestehen des Heimatvereins Selm

Der Selmer Heimatverein wird 90 Jahre alt – und hat so manches alte Dokument in seinem Archiv. Hermann Kohl, Albert Katthöfer, Martin Altenkemper, Dieter Bohnenkemper und Jens Althoff mit einer Karte mit den Zechen des Ruhrgebiets von 1902.

„Wir gestalten die Stadt mit und sind die Bewahrer der Geschichte Selms“, erklärt Bernd Baumeister die Aufgaben des Heimatvereins. Der Verein berät in Zusammenarbeit mit der Stadt, wo Ruhebänke fehlen und aufgestellt werden können. Er übernimmt die Pflege und die Wartung. Ebenso kümmert er sich um die Bildstöcke und die Schutzhütte bei Witthoff oder die Stelen auf der geografischen Mitte Selms in Netteberge. Er hält Denkmäler und die historischen Orte wie Fehmestätte und Angstkuhle in Ordnung. „Bei der Vergabe von Straßennamen werden wir mit einbezogen“, fügt Dieter Bohnenkemper hinzu. 

Über das ganze Jahr verteilt gibt es regelmäßige Aktionen und Veranstaltungen. Das Jahr beginnt mit der Jahreshauptversammlung für alle Mitglieder. Das Osterfeuer am Jakobsbrunnen hat ebenso wie der Maigang eine lange Tradition. Jährlich gibt es eine Tagesfahrt und einen mehrtägigen Ausflug. In diesem Jahr besuchten die Mitglieder vier Tage lang Nürnberg. Der Kamin- und Filmabend im Oktober läutet bereits die dunkle Jahreszeit ein. Dann dauert es auch nicht mehr lange, bis der Adventsmarkt seine Tore öffnet. In diesem Jahr ist der Heimatverein wieder vom 28. bis 29. November an der Friedenskirche dabei. Zum Jahresabschluss startet die Fackelwanderung am Heimathaus und endet mit der Adventsfeier im Raiffeisensaal. 

Geführte Radtouren starten jeweils mittwochs ab 14 Uhr am Feuerwehrgerätehaus Selm. Jeden Donnerstag ist das Heimathaus für alle Mitglieder und Freunde zum Kartenspielen, Erzählen oder einfach nur Treffen geöffnet. Alle zwei Monate findet das Frauenfrühstück im Heimathaus statt. 

Heute zählt der Heimatverein 420 Mitglieder. Am 20. Oktober 1925 wurde er mit 27 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Sein erster Vorsitzender war Dr. Heinrich Pennekamp. 

Agnes Rothe ist heute die zwölfte Vorsitzende. Die Gründungsurkunde und die Unterschriften aller Mitglieder können noch eingesehen werden. Ebenso existiert noch eine Mitteilung vom 5. Dezember 1925, die zum Beitritt in den Heimatverein aufruft. Alle Mitbürger seien „in seinen Reihen willkommen, die ehrlich mithelfen wollen, die Liebe zur Scholle zu wecken, den Sinn für die Schönheiten unserer Heimat zu fördern, das Gefühl des Verbundenseins mit der Heimaterde zu stärken“. 

2004 bezog der Heimatverein sein eigenes Haus an der Kreisstraße. Die ehemalige Stadiongaststätte konnte im Jahr zuvor übernommen und restauriert werden. Davor trafen sich die Mitglieder zu Veranstaltungen in den Selmer Gaststätten. Die Archivräume lagen im Keller der Ludgerischule, wo auch die Vorstandssitzungen abgehalten wurden. „Das Heimathaus haben wir den Bemühungen Albert Kohls zu verdanken“, sagte Agnes Rothe. Kohl leitete den Verein vor Agnes Rothe bis zu seinem plötzlichen Tod. 

Ein richtiges Vereinsleben, so schildert es auch Hermann-Josef Kohl, fand erst mit dem Heimathaus statt. So erhöhte sich die Mitgliederzahl schnell auf über 400. Ebenso freuten sich die Archivare des Vereins über mehr Platz für ihre umfangreichen Unterlagen. „Das Archiv ist jetzt für jedermann einsehbar“, freut sich Albert Katthöfer. Mehrere Bücher hat der Verein bisher mit diesem historischen Material gestaltet. 1958 erschien der Geschichtsband „1100 Jahre Selm“, 1975 erschien „Auf den Spuren unserer Väter 1815-1975“, die Ergänzung über die Jahre 1858-1958 wurde 1990 herausgegeben, „Hofkreuze, Kapellen und Wegebilder“ erschien 2010. Das umfangreiche Archiv mit bis zu 1000 Stücken verwenden auch immer wieder fremde Autoren für ihre Recherchen. Es ist ein wahrer Schatz, den der Heimatverein hier sicher in Panzerschränken aufbewahrt. „Wir haben Unterlagen ab dem 12. Jahrhundert. Teils übersetzt, teils noch in Latein. Nicht übersetzte Urkunden gibt es vom 16. Jahrhundert an“, berichtet Martin Altenkemper. Original-Unterlagen von Selmer Familien sind hier ebenso zu finden wie alte Katasterpläne oder Karten vom Ruhrgebiet mit allen Zechen von 1902. Stammbücher und Lehrbücher, wie das von Hugo Böcker, finden sich in den Unterlagen. 

Ein ganz großer Schatz hängt an der Wand in einem der Büros des Heimathauses. Es handelt sich um die Urkunde vom 13. Juni 858, in der Selm zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Derzeit werden eine große Menge Totenzettel noch in Zigarrenkisten aufbewahrt. Das soll sich aber in naher Zukunft auch ändern. 

Ganz klar, dass der Heimatverein alle Zeitungsseiten sammelt, auf denen etwas über Selm geschrieben wird. In Ordnern finden sich Originalseiten seit 1983. 

Der Heimatverein wird bald Räume in der Burg Botzlar beziehen. Dann kommt Historisches zu Historischem. Agnes Rothe ist sich sicher, dass der Verein die Burg mit Leben füllen wird und damit beiträgt, dass Altes und Neues in Selm gemeinsam bestehen können.

Quelle Text: Ruhr Nachrichten.

 

Selms Wandel neu aufgelegt 

Buch über Stadtgeschichte überarbeitet / Heimatverein gibt aktualisierte Version heraus 

Das Buch „Selm im Wandel der Zeit“, das der Heimatverein Selm 2007 herrausgegeben hat, ist ein gutes Stück Zeitgeschichte. Der Wandel, den Selm in den vergangenen Jahren erfahren hat, hat den Heimatverein veranlasst, das Buch neu herauszugeben.

Es öffnet ein Fenster in die Selmer Geschichte bis 2015. 

Warum die Neuauflage? Heimatvereinsvorsitzende Agnes Rothe hat im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten die Antwort: „Weil sich in Selm sehr viel verändert hat. Es sind Gebäude abgerissen, andere neu gebaut worden.“ Das zu dokumentieren, dazu soll die Neuauflage dienen. 

Es ist viel Neues hinzugekommen. Ausnahmen: die Berichte und Fotos von Kirchen, die Dokumentation der Burg Botzlar und der Zeche Hermann. 

Die Autoren – den Großteil der Arbeit hatten Dieter Bohnenkemper und Albert Katthöfer – lassen zumeist Bilder sprechen, ohne die Texte zu vernachlässigen. „Geschichten sind genug drin“, erklärt Bohnenkemper lächelnd. Es ist vor allem auch die Gegenüberstellung alter Fotos von Gebäuden und Plätzen und der aktuellen Ansichten, die Bände spricht. 

Die aktuellen Fotos hat Katthöfer geschossen. Dank des Buches werden auch Neubürger wissen, dass da, wo jetzt eine große Apotheke das Ortsbild der Ludgeristraße prägt, einst die Fleischerei Feldhaus stand. 

Nur eines von vielen Beispielen, die den Lesern zeigen, wie sehr sich die Stadt im Laufe der Zeit – auch ganz aktuell – verändert hat. Ein Jahr haben Bohnenkemper und Katthöfer an diesem Buch gearbeitet. Viel Material liegt im Archiv des Heimatvereins. „Anderes haben wir hier oben drin“, sagt Dieter Bohnenkemper, lächelt Albert Katthöfer an und zeigt auf seine Stirn. 

237 Seiten stark ist das Buch. Ansichtskarten sind abgedruckt, Fotos von Schützenfesten und, und, und. Den Autoren ist es gelungen, durch ihr Buch auch ein Spiegelbild der Menschen in Selm, Bork und Cappenberg zu liefern. Wie sie leb(t)en, wie sie feier(te)n, wo sie arbeite(te)n. 

Quelle Text: Ruhr Nachrichten.
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15.02.2016